Bouldern in Prilep – Best of the Rest
Nachdem das alte Jahr uns vor allem mit dem „Mazedonischen Sonnenschein“ (= dichtester Nebel der Welt) beglückte, hofften wir natürlich alle darauf, dass wir im neuen Jahr davon verschont bleiben würden.
Dieser Wunsch ging zwar nicht direkt in Erfüllung, denn der allmorgendliche Einkauf beim Miniladen um die Ecke, brachte das gleiche Kondensat auf die Brille wie die Nebel-Suppe im Vorjahr, allerdings stellten wir fest, dass unser neuer Bouldersektor „Monastery“ über der Suppe liegt und mit wolkenlosem blauen Himmel aufwartete.
Dieser Zustand sollte dann auch bis zum Abflugtag des ersten Teils am 6. Januar anhalten 🙂
v.l.n.r. Vera, Peter, Martin, Tom, Axel mit Finja, Katinka, Milena, Jochen, Miri und Paula
Noch nicht erschlossene Blockfelder hinter dem Kloster
Mit dem Start ins neue Jahr fielen auch die ersten Erstbegehungen wie:
„Radioactive Man, 7C“. Einer rechtsaufsteigenden Leistenlinie mit athletischen Zügen und einem fiesen Mantle am Ende, der einem noch mal alles abverlangt, was an Schub noch übrig ist, oder
„Wiedergeburt, 7A+“ die nach 3 maligem Griffausbruch abwechselnd von Axel und Jochen diverse Male erstbegangen wurde.
Insgesamt konnten wir rund 35 Boulder in dem neuen Gebiet putzen und erstbegehen unter denen mit Sicherheit Peters „Sea of Clouds, 8A+“ noch einmal, was die Schwierigkeit und die Komplexität betrifft, heraus sticht. Der Boulder ist relativ kompakt im Vergleich zu den meisten anderen Boulder in Prilep, mit Ausnahme eines Hörnchens, dass Peter aber geschickt auf seine Nase herausgerissen und somit zu Gunsten der Gesamtästhetik entfernt hat.
Zudem sind die vorhanden Sloperzangen in Kombination mit wenigen Tritten so weit voneinander entfernt, dass selbst Peter seine Schwierigkeiten hatte einzelne Züge zu machen, was unsere ursprüngliche Einschätzung von ~7C als falsch deklarierte.
Wir schwankten am Ende zwischen 8A und 8A+ und entschieden uns für letzteres, da der Normalboulderer nicht zwingend eine Körpergröße von 1,95m mit extrem positivem Ape-Index aufweist 😉
Der neue Spot ist insgesamt aus mehreren Gründen sehr lohnend:
1. Die Boulderqualität ist mindestens genauso gut wie in den bestehenden Sektoren, tendenziell ein wenig besser.
2. Man kann direkt bis zu den Blöcken fahren und spart sich einiges an Zustieg.
3. Man ist meist über dem winterlichen Nebel unterwegs, hat Sonne und dazu wegen der Ausgesetztheit auch ordentlich Wind 🙂
Aktuell arbeiten wir an einem kleinen Topo zu dem neuen Spot und ein Video gibt’s demnächst auch. Wenn beides fertig ist, gibt’s auch noch mal eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Infos, die man braucht wenn man in Prilep bouldern will. (Welchen Kaffee kann man genießen? Wo kann man günstig einkaufen? Wo gibt’s das beste Sirdan? usw…)