Sieben neue Gebiete in einem Jahr…
…und das nach fast 12 Kletterjahren.
Eigentlich dachte ich, ich hätte mittlerweile einen Großteil der Klettergebiete in Europa gesehen, aber irgendwie gibt es jedes Mal auf´s Neue so viele Gebiete, die man unbedingt mal sehen will, und wenn man dann dort ist, denk man sich: „Mensch, hier ist es sooo geil. Warum bin ich hier nicht schon viel früher hingefahren…?!?“
Nachdem die Bedingungen im Sommer Zuhause im Fränkischen mal wieder so schlecht waren, dass man quasi wegfahren musste, versuchte ich, meine leider viel zu kurzen Semesterferien irgendwo bei gutem Wetter und super Kletterei zu verbringen. So landete ich zuerst für fünf Tage im Magic Wood, wo ich seit einiger Zeit mal wieder diesen Kletterer-Lifestyle genießen durfte: alles easy, gemütlich frühstücken, in der Sonne chillen, irgendwann aufbrechen und bouldern gehen; abends schön kochen und dann nett am Feuer mit vielen Kletterern zusammen sitzen…so lässt sich´s doch aushalten…
Chillerfrühstück im Magic Wood (Foto: M.Höyens)
Nachdem ich nur vier Bouldertage hatte und die Zeit davor nur mit Seil unterwegs war, beschloss ich die Boulderei im Urlaub gemütlich angehen zu lassen und freute mich umso mehr als Boulder wie Blown away, 7b, Hageltrauma, Schrotti, 7a+, Protektor und Enterprise, 7a, ziemlich zügig gingen.
Kaum zurück Zuhause, ein bisschen was für die Uni gemacht und schon wieder im Auto und ab zum Ausdauerklettern in die Tarnschlucht. Hier benötigte es natürlich auch erst einmal eine kurze Eingewöhnungsphase, die aber erstaunlich schnell überwunden war. Schon am zweiten Tag konnte ich Gros but, 7c, klettern, mit ca. 35 m eine der längeren Touren, selbst in der Tarnschlucht. Oben raus waren die Hakenabstände dann auch so weit, dass ich mich gar nicht mehr traute loszulassen…
Im ersten Viertel der der Tour Gros but, kurz vor der ersten Crux (Foto: P. Kessler)
In den Tagen danach folgten dann noch ein paar 7c´s wie: starting block, Anarque.com, Le plaisir qui demonte, und einige Touren im Bereich 7a/b. In unserer zweiten Woche waren leider auch in der Tarnschlucht die Bedingungen nicht mehr ganz so gut. Wir versuchten einfach morgens und abends zu klettern und verbrachten die viel zu warmen Nachmittage am Fluss, was im Urlaub bekanntermaßen nicht die schlechteste Alternative ist.
Als es aber anfing zu regnen, waren wir fast froh, wieder heimfahren zu dürfen, zumal die Bedingungen im Fränkischen zur Abwechslung einmal richtig gut waren.
Hier konnte ich völlig unerwartet und ziemlich zügig Simon, 10-, klettern. Eine fürs Fränkische eher ausdauernde Tour mit relativ großen Griffen und einem anhaltenden Boulder zum Top. Ich merkte schnell, dass so ein bisschen Ausdauer im Fränkischen auch nicht zu schaden scheint…
Der aufmerksame Leser hat mitgezählt: zwei neue Gebiete, die Fränkische zählt als „Heimat“.
Die anderen fünf Gebiete waren Oliana, Margalef und Siurana in Spanien… worüber es aber wenig zu berichten gibt. Der Urlaub fand im März statt, also quasi direkt vom Boulderraum an die 30 m Touren. Zwar wenig glorreich, aber ein schöner Urlaub mit super Kletterei an premium Fels war es trotzdem. Ebenfalls im Frühjahr ging´s als WG- Ausflug nach Finale, aber auch hier waren Eisessen, chillen und vor allem Baden eher auf dem Programm…
Zum Jahresabschluss ging es aber nochmal auf Felskaderausfahrt nach Mazedonien. Hier stand das Putzen, Erstbegehen und Wiederholen der neuen Boulder auf dem Plan, was uns nach kurzen Startschwierigkeiten und trotz zum Teil recht miesen Witterungsbedingungen ganz gut gelungen ist. Mehr hierzu gibt´s aber bald in einem eigenen Bericht.
Ein Jahr mit vielen neuen Gebieten, Erfahrungen und offenen Projekten zu denen man irgendwann zurück muss.
Ich bin gespannt auf´s nächste Jahr…