Das Wetter in Deutschland lässt ja seit November schon echt zu wünschen übrig und so war die Vorfreude auf den diesjährige Silvestertrip ins Tessin um so größer. Natürlich ist bei längerer Planung und vor allem mit gebuchter Hütte auch dabei das Wetter ein Glückspiel, aber was uns erwartete war ein 6er im Lotto … wäre da nicht:
Ja ganz so schnell gings aber leider nicht, denn am Tag der Abreise zeigte sich Deutschland nochmal von seiner richtig schlechten Seite. Der 27.12 war der Wintereinbruch schlechthin und so gings bei fast 40cm Neuschnee auf der Autobahn entsprechend langsam voran. Nach gerade mal 9 Stunden hatte ich dann aber auch die knapp 600 km hinter mich gerbracht. Schließlich hatte ich dann auch Max in Thayngen eingesammelt und wir freuten uns auf die Ankunft auf der südlichen Gotthardseite, in der Hoffnung, dass dort entsprechend dem Wetterbericht kein Schnee gefallen sei, doch wir wurden eines Besseren belehrt. Es sah einfach genauso aus wir vor dem Tunnel. Überall die weiße Pest soweit das Auge reicht!
Nach einer recht erfolglosen Nightsession am Alphane Moon mit dickem Schädel vom ganzen Autofahren hofften wir einfach auf die nächsten Tage die Sonne pur versprachen. Und so war es dann auch.
Da wir – das sind Tom, Max, Alex, Jan und ich (ein paar Tage später dann noch Jochen, Miri, Paula, Jens, Enzo, Miri, Kälble, Klara und Robin) – in Cresciano die reine Schneeschmelze erwarteten, machten wir uns stattdessen auf in den Centrale-Sektor von Chironico, da wir hofften, dass dort einige Leute ebenfalls unterwegs seien und eventuell schon ein paar Boulder schneefrei wären. Pustekuchen! Niemand hatte auch nur einen Fuß ins Gebiet gesetzt und wir waren quasi alleine unterwegs. Die vordersten 20cm der Mantle waren aber bei vielen steilen Bouldern schon abgetaut und so konnten wir uns ein paar Begehungen mit Winterflair sichern. Alex toppte „Les Doits Verts, 7C+“, Max und Jens holten sich jeweils eine Begehung von „3°Cane, 8A“ ab und ich konnte „Le Pilier, 8A“ toppen.
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Alex in „Les Doits Verts, 7C+“ |
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„Le Pilier, 8A“ |
Da Tom, wie ich zwei Monate zuvor, nun auch das Innenband im Knie beim Ägyptern zerlegt hat, checkte er noch nachts „Delusion of Grandeur, 8A+“ aus, bei dem man sein linkes Bein nicht wirklich braucht und kürte dieses dann auch zum Urlaubsprojekt, da alle Züge schmerzfrei machbar waren.
Das war dann aber gleich auch der letzte Tag mit einem Hauch von Winter, denn ab jetzt gabs Sonne pur und das ohne Wolken 🙂 Und da dir Bedingungen auch nicht schlechter wurden, wurde die Tickliste von Tag zu Tag länger: So knipste Robin unter anderem „The Arete with the Pocket, 7C+“, „Delusion of Grandeur, 8A+“ und gleich zweimal „Amber, 8A+“ ab. Die extra Wiederholung gabs für die Kamera. Max tickte noch „Blochx Addiction, 8A“ und „Le Vent nous portera, 7C+“.
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Robin in „Amber, 8A+“ |
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Max toppt stilsicher „Le Vent nous portera, 7C+“ |
Letztere wurde auch von Jens abgehakt, der nebenbei auch noch „Molonk, 7C“ flashen konnte. Alex holte sich die Erstbegehung von „Yoshi’s Island, 7C+“ und ich konnte mit “ La Pelle, 8A“, „La Boule, 8A“, „Junge Book sit, 8A“, „Frank’s wild Years, 8A“, „Kirk Windstein, 8A“ und Delusion of Grandeur, 8A+“ auch noch ein paar 8er von meiner einstigen Endgegnerliste abhaken.
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„Kirk Windstein, 8A“ |
Das emotionale Highlight sicherte sich dann Tom, der einen Tag vor Heimreise auch noch eine Begehung von „Delusion of Grandeur, 8A+“ abholen konnte.
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Tom besiegt “ Delusion of Grandeur, 8A+“ |