Felskader stattet Petrohrad einen Besuch ab

Offizielles Felskletter Team des Deutschen Alpenvereins (DAV)

Felskader stattet Petrohrad einen Besuch ab

Vorletztes Wochenende begaben wir uns auf ein für die meisten Kletterer recht unbekanntes Gebiet. Es ging nach Petrohrad, ein verschlafener kleiner Ort, zu dem an diesem Wochenende mehrere hundert Boulderverrückte vor allem aus dem Osten Europas pilgern sollten. Verrückt im wahrsten Sinne des Wortes, denn so manche trauten sich ohne Pad und ausreichend Kletterkönnen in die Highballs, was zu schmerzhaften Stürzen führte.


Axel im Flash von Ocelove masto, fb7a

Doch warum kam es überhaupt zu diesem Auflauf von Kletterern?

Es sollte einer der wenigen Wettkämpfe am Fels stattfinden. Der Wettkampf war aber keineswegs mit angespannten Hallenwettkämpfen zu vergleichen. Jeder bekam einen Laufzettel, den er aber selber ausfüllte und so konnte man mit viel Spaß und netten Leuten aus aller Welt das recht neuerschlossene Granitbouldergebiet erkunden.

Es gab verschiedene Kategorien. Entweder man versuchte 8 möglichst schwere Boulder zu knacken oder man sammelte so viele wie möglich, egal welche Schwierigkeit. Auf manchen Blöcken warteten sogar ein paar Kletterschuhe für den Erstbesteiger.

Am Ende des Tages konnten wir mit einem 3. Platz von Katrin und einem 4. Platz von Jonas sehr zufrieden sein. Das Herrernfeld war sehr stark besetzt. Gewinner war das tschechische Wunderkind Adam Ondra mit 6 Bouldern im französischen 8. Grad.

Nach dem Wettkampf konnte man dann noch sehr gut das tschechische Essen genießen und dann traf man sich wieder im Nachbarort auf dem kostenlosen Campingplatz, wo 2 Bands spielten.

Zum Schluss steht eines fest: Wir werden nächstes Jahr wieder dabei sein!

Doch auch sonst bietet sich das Bouldergebiet mal für einen Besuch an:
Bier, Verpflegung und Unterkunft sind günstig und die Menschen gastfreundlich. Der Fels ist ähnlich wie im Tessin, jedoch etwas gröber und schärfer. Doch mit ausreichend Hornhaut kein Problem.

Vor allem für diejenigen, die den Menschenmassen und altbekannten Gebieten mal aus dem Weg gehen wollen lohnt sich die Fahrt ins Nachbarland.

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