Mutlu yıllar! – Neujahr dieses Mal auf Türkisch

Offizielles Felskletter Team des Deutschen Alpenvereins (DAV)

Mutlu yıllar! – Neujahr dieses Mal auf Türkisch

Wie fast jedes Jahr war der Felskader auch diesmal wieder über Silvester unterwegs. Oma´s Weihnachtsbraten und die vielen Plätzchen noch schwer im Magen ging´s am Abend des 26. los in Richtung Türkei. Genauer gesagt auf die Halbinsel Datça auf der es, außer den alten antiken Ruinen von Knidos, dem kleinen Städtchen Datça und eben jenem neu erschlossenen Klettergebiet wenig gibt. Moment, herrlichen Strände, traumhafte Natur und angenehm friedvolle und gelassene Atmosphäre gibt’s dort auch noch ohne Ende.

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Flughafen Stuttgart: (li) Frieder, Lulu, Ole, Fabi, Alex, Mirit, Paul und Patrick

Auf der Landkarte zu finden ist Datça ca. auf gleicher Höhe wie Antalya nur ungefähr 350 km weiter westlich, fast rings herum umgeben vom ägäischen Meer. Luftlinie ist Datça auch nur knapp 50 km von Kalymnos entfernt, was natürlich vermuten lässt, dass es auch in Datça ähnlich gute Sinterkletterei geben muss. Und genau so ist es! Uns erwartete grandiose Sinterkletterei in bestem Kalk!

Die große Can Baba Cave ist besonders beeindruckend und sicherlich das Herzstück von Datça. Hier, wie auch in den restlichen kleineren Gebieten, die in den umliegenden Tälern verstreut sind, ist das meiste von Oliviere eingebort und eingerichtet.

Oliviere ist vor einigen Jahren als er auf einem Roadtrip und auf der Suche nach neuen Felsen war in Datça „hängengeblieben“ und hat seit dem dort sehr viel erschlossen und einen sehr gemütlichen Campingplatz mit großer Küche, heißen Duschen und super netter Atmosphäre aufgebaut. Wie die meisten kamen wir dort an und fühlten uns sofort heimisch und wohl. Vom Felskader waren diesmal mit dabei: Alex, Frieder, Paul, Patrick, Fabi, Ole, Mirit und Milena.

Das Camp von Oliviere

Das Camp von Oliviere

Die gemütliche Küche

Die gemütliche Küche

Nachdem nach Weihnachten alle auf Kletterentzug waren, gings natürlich noch am selben Tag rauf an die Can Baba Cave. Aber Vorsicht, dort oben wird man schon allein vom hochschauen gepumpt: 40-, 50- Meter-Touren mitten durch die Cave!
Einige von uns ließen es erst einmal etwas gemütlicher angehen und fingen mit den weniger steilen Touren auf der rechten und linken Seite an, andere sind direkt in die langen Touren eingestiegen.

Wer stark klettert muss auch stark essen

Wer stark klettert muss auch stark essen

 

Insgesamt konnten eine ganze Menge Touren wiederholt werden, auch wenn unser Team aus super lästigen Krankheitsgründen oft leider nur halbvollständig war. Die Highlights waren hier:

Bild: Jörg Zeidelhack

Milena zockt Mediterranean Dream 8a (Bild: Jörg Zeidelhack)

Bild: Jörg Zeidelhack

Paul, 8a (Bild: Jörg Zeidelhack)

 

Bild: Jörg Zeidelhack

Frieder bei einem Versuch den Endgegner zu besiegen: Turkish Moon 8c (Bild: Jörg Zeidelhack)

 

Bild: Jörg Zeidelhack

Mirit in What the mic mac, 7c (Bild: Jörg Zeidelhack)

 

Bild: Jörg Zeidelhack

Fabi auf dem Weg zum Black hole, 7c+(Bild: Jörg Zeidelhack)

Patrick Datca

Patrick klettert „A muerte bicho“ (8b+) (Bild: Fabian Brüning)

Aber wir waren ja nicht nur zum Klettern da, also gings rauf an einige Felsriegel und riesige Höhlen die man von der Straße gut sehen konnte und die wirklich viel versprechend ausgesehen haben. Sie stellten sich allerdings, und das natürlich oft erst nach mehrstündigem Marsch durch dorniges Gebüsch und über einige Höhenmeter mit losem Geröll, als entweder: „glatt und viel zu schwer“, „weniger steil und viel zu leicht“, „lang nicht so hoch wie erwartet“, „ ohne Linien und viel zu brüchig“, „schon ganz gut aber den Aufwand von einem mehrstündigen Zustieg sowohl zum Bohren und Einrichten als auch später für andere Kletterer nicht wert“ oder zum Teil auch als jegliche Kombination hieraus dar. Auch eine Fahrt ans Ende der Halbinsel brachte leider keine „mega geilen“ neuen Massive zum Vorschein.Und auch die Drohne von Jörg, der zur selben Zeit mit Fabi und Luki sowie auch Lulu und Matti, in Datça war, konnte uns beim Finden neuer potentieller Gebiete leider nur wenig helfen. Auch wenn die Drohne sonst für kleine und größere Jungs und Mädels das, zumindest (Foto-) technische Highlight des Trips war.

Die erschwerte Suche nach neuen Felsen

Die erschwerte Suche nach neuen Felsen

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Das potentielle neue Klettergebiet, wenn man mal die 2 Stunden durch Dornen, Gebüsch und brüchige Kletterpasagen außer Acht lässt!

Das potenziell neue Klettergebiet, wenn man mal die 2 Stunden durch Dornen, Gebüsch und brüchige Kletterpassagen außer Acht lässt!

Sichtlich erschöpft von der langen Suche

Sichtlich erschöpft von der langen Suche

In Datça kann man neben den noch nicht überfüllten Klettergebieten auch die wahre nicht touristische Türkei mit ihren schönen und weniger schönen Seiten kennen lernen. Wir haben unglaublich nette Menschen, entzückende Kaffees, leckeres Essen, naturbelassene Buchten und Strände erlebt. Wir haben aber auch die andere Seite gesehen, auf welcher die Natur als Ablage menschlichen Abfalls dient und die Luft alles andere als rein ist.

Datca

Datca

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Die weniger schöne Seite

Die weniger schöne Seite

Auch wenn wir unsere eigentlichen Wünsche, neue coole Linien einzurichten und zu erschließen leider nicht nachgehen konnten, sind die bestehenden Gebiete allen voran die große Can Baba Cave sicher einen Besuch wert und sollten bei der nächsten Planung, gerade wenn man Lust auf ein neues, noch recht unbekanntes Gebiet hat, unbedingt in Erwägung gezogen werden.

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Die Rasselbande

Für weitere Infos hat die Bergzeit noch einen super Bericht:
https://www.bergzeit.de/magazin/klettern-datca-tuerkei/

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