Ein Tag in der Pfalz
Betrachtet man die aktuellen News, so fällt einem auf, dass nun ja fast beinahe täglich irgendwelche Bouldercups stattfinden. Was soll man bei dem derzeitigen Wetterbericht sonst auch machen, als sich mit Kumpels die neusten Plastik-Fantastic-Kreativleistungen von kopfüber- bis Pezziball-Speed-bouldern reinzuziehen ? Zumal es nun ja auch schon um 17:00 Uhr stockfinster ist und einen die Winterdepression heimsucht, wenn man nicht dem Regen und der Tristesse im lokalen Plastiktempel entkommt.
Vorgestern (man muss sich ja fast das Datum im Kalender markieren, 01.11.13) hat es in der Pfalz nicht geregnet! So beschlossen Alex und ich uns ein paar Boulder anzuschauen, die am wahrscheinlichsten trocken sind. Auf dem Plan standen das „Leistenschild“, „Bunga Bunga“ und „Pimp Legionär“. Die Ziele waren gesteckt, also Wecker stellen, um möglichst früh mit der nötigen Dosis Koffein loszudüsen.
Als erstes gings ans Leistenschild, das wir auch nach ein bisschen umherirren bald gefunden hatten.
Der Boulder ist wirklich premium und wartet mit athletischen Zügen an kleinen Leisten auf, die man dank Klemmhooks einigermaßen gut festhalten kann. Zum Abschluss gibts dann noch einen Ninjamove zu einem guten Sloper, der leider dann doch nass war. Einzeln stellte das kein Problem dar, aber im Durchstieg sah das ganze anders aus. So gingen Alex und ich jeweils zweimal mit dem Griff satt in der Hand quasi vom Top des Boulders ab. Mir fräste sich zudem vom Probieren langsam die erste Leiste in den Zeigefinger, bis es schließlich unmöglich wurde den Griff festzuhalten. Folglich muss ich nochmal anrücken, um den Boulder abzuknipsen. Alex war etwas glücklicher und konnte beim dritten Mal den Topsloper festhalten und in den Matsch aussteigen.
Martin
Da wir uns irgendwie noch nicht so wirklich platt fühlten, gings weiter ans „Bunga Bunga, 8A“.
Leider stellte sich heraus, dass der Boulder, obwohl nirgends ein Wasserfleck zu sehen war und die Griffe ordentlich Grip hatten, ansich ganz schön nass war. Nach kurzem Probieren brachen schon die ersten Kanten von den Griffen ab. Offensichtlich war der ganze Fels voll mit Wasser.
Aus Angst noch mehr kaputt zu machen oder gar einen Griff rauszureißen, entschieden wir uns den Boulder aufzugeben und irgendwann nochmal wiederzukommen wenn es eine Woche nicht geregnet hat, falls es so etwas dieses Jahr noch geben sollte. So zeigt sich wieder die große Schwäche des Pfälzer Bröselsteins. Das sich selbst Zurückhalten an einem geilen Boulder zu dem man ewig hingewandert ist, kann einem nämlich ganz schön auf den Sack gehen. Da ist die Fränkische einfach dankbarer.