Worum gehts? Nunja letzten Freitag habe ich mein nun erstmal letztes Schülerprojekt durchgeführt und mir gedacht, dass es sicher kein Fehler sein kann, sich bei dem guten Wetter ein wenig frei zu nehmen.
3 Spots standen auf dem Programm. Genauer gesagt war der Plan wie folgt:
Samstag-Sonntag: Frankenjura
Montag: Heidelberg
Dienstag-Sonntag: Magic Wood
Der Plan steht also und so gings erstmal am Samstag Richtung Franken. Nachdem wir erst Mittags losgekommen sind standen wir natürlich mit ca 18:00 erst recht spät vor dem ersten Block in Pottenstein.
Zum Reinkommen wollten wir den Zerberus auschecken, da dieser Spannung fordert und fürs Franken doch recht angenehme Griffe hat. Nachdem ich eine alternative Beta ohne irgendwelche Hooks gefunden habe, war die Motiation fürs „Oldschool Rocks, 8A+“ natürlich groß. Da geht was, doch die besondere Durchstiegserwartungen hatte ich eigentlich nicht. Manchmal ist das wohl aber das beste, da man sich nicht selbst so unter Druck setzt. Wir legten die Pads aus und ich startete einfach gleich von unten einen Go, eigentlich, so der Plan, um einfach mal wieder in den Boulder reinzuschaun. Plötzlich hatte ich aber beide Schulterleisten in der Hand und obwohl diese ziemlich feucht waren, hatte ich ordentlich Druck auf den Teilen.
Der Sprung war dann zwar nochmal spannend, der Ausstieg wurde bei dem plötzlichen Flow allerdings zur Formalität. Mega, was geht denn eigentlich ab. So kann es gerne häufiger mal laufen 🙂
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„Oldschool Rocks, 8A+“ |
Sonntags wollten wir dann seilklettern, da es doch recht warm war und wir nun auch die nötige Zeit und nicht nur die 2 Stunden vor Dämmerung zur Verfügung hatten. Pascal machte gute Fortschritte im „Black Label, 9a“ und ich schaute mir nach nunmehr einem Jahr mal wieder „Burn 4 You, 8c“ an. Die Züge liefen gut und ich denke, dass wir die Routen diese Saison auf jeden Fall noch bezwingen können. Fürs erste Mal einbinden im Jahr lief es zumindest ganz gut. 😉
Eigentlich hatte ich ja jeden Tag das Wetter gecheckt und den Montag auserkoren, um nochmals „Cannibal Corpse, 8B+“ zu probieren, da es an diesem Tag doch recht kühl werden sollte. 14°C ist zwar noch nicht ideal aber mit dem gemeldeten Wind doch nochmals deutlich besser als die Woche zuvor bei knappen 21°C, bei denen es nicht möglich war den Sloper zu halten. Nunja, Wetterberichte sind nunmal so eine Sache. Meistens trifft man in seinem Urlaub dann doch die 5% Regenwahrscheinlichkeit ziemlich genau. Bei mir war es jetzt umgekehrt. Der erhoffte Wind kam nicht und statt 14°C waren es dann doch wieder 20°C. Was soll man machen. Probiert habe ich es narürlich trotzdem, obwohl alles geschmiert hat, aber der Kannibale hat mich dementsprechend einfach ausgespuckt und beim letzten Zug mal wieder in den Matsch geworfen.
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kurz vorm Matschbaden, nachdem der linke Sloper mal wieder wegging |
Da bleibt nur die Hoffnung, dass wenigstens noch in der Schweiz auf den Wetterdienst Verlass ist. Dorthin gings nämlich mit Max für den Rest der Woche also Dienstag bis Sonntag.
Kaum angekommen machte sich schon die Freude breit, dass die Schweizer wohl den besseren Wetterdienst haben. Angenehme 14°C, wie vorhergesagt. Da wir nicht mehr viel Zeit hatten und noch im hellen Bouldern wollten gings auch nach einem kurzen Warmup am „Freiwild, 7A“ dirket los ans „Elektroboogie, 8A+“. Schnell Züge checken, … läuft. 15 Minuten und 3 Gos später stand ich oben und freute endlich diese Perle getickt zu haben. Für mich ist Electroboogie definitiv einer der besten Boulder, die ich in dem Grad gemacht habe. Danach gings ans „Muttertag, 8A“, dass allerding dank einem D. Graham ganz schön abgestürzt war. Dieser hat nämlich den ganzen Tag den Sitzstart „Mystic Stylez, 8B+“ probiert und wir kamen halt gerade dann, als die Griffe schon unter Wasser standen. Beim Sit hält man halt die eh schon rutschige Leiste so lange in der Hand, dass diese danach unweigerlich feucht ist. Einen Vorwuf kann man also nicht machen, trockenlegen war aber nicht mehr möglich.
Egal Pads auslegen und mal schaun was geht. Fuß stellen, anblockieren, bäm, Leiste solide getroffen und aussteigen. Das war mal ein kurzer Prozess. Bei Max lief es auch nicht schlecht und er konnte trotz der abgesoffenen Griffe den Sprung einleiten und die Zielleiste berühren. Leider hat er sie trotz der guten Gos nicht gehalten, aber für ihn war es der erste und sicherlich nicht der letzte Magic Besuch.
Nachdem ich dann mit Stirnlampe noch die Sitzstartsequenzen bouldern konnte, waren wir für den Tag zufrieden und genossen mit Axel, Katinka und Finja unser Belohnungsbier.
Auch am nächsten Tag wurde hart probiert. Ich versuchte mich an „Foxy Lady, 8A“ und „Deep Throat, 8B“ blieb aber bei beidem erfolglos, da mich die Boulder am jeweils etzte Zug mehrfach abgeworfen haben. Max war dagegen überaus erfolgreich und konnte mit „Foxy Jump, 8A“, die direkte Sprungvariante zu Foxy Lady, nicht nur seine erste 8A aufschreiben, sondern dann mit „Valentine’s Day, 7A+“ auch noch einen zwar leicht bewerteten aber extrem biestigen Boulder bezwingen.
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Max klettert „Valentine’s Day, 7A+“ |
Für Donnerstagmorgen stand erstmal „Sofasurfer, 8A/+“, quasi als Warmup auf dem Plan und Max probierte „Foo Fighter, 7B+“. Der Surfer hatte scheinbar tatsächlich seinen Sofatag, denn er machte keine Anstalten sich zu wehren. 15min später wechstelte ich also in den Supportmodus, um Max bei seinen Gos zu spotten. Foo Fighter war bei Max unglaublich knapp, denn der Boulder hat ihn nochmal ganz oben rausgeworfen. Aber der Tag war ja noch jung. Ich machte mich auf zu „Deep Throat“ und knallte den Schlund im 1. Go weg. Bäm! Das hat mir soviel Spannung und Haut gespart, dass ich diese zum Auschecken vom „Steppenwolf, 8B“ investieren konnte. Das Teil lief gut, warf mich dann aber doch zweimal beim Sloperzug ab und plötzlich war auch das Licht aus. Aber vom Prinzip her kann man nicht klagen: Finger nicht blutig und 2 von 5 Wünschbouldern geknipst.
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„Deep Throat, 8B“ | | |
Freitag = Regentag = mein Geburtstag = Loungetag = Liquor-Friday = Bierttrinktag
Samstag gings erstmal zum „Unendliche Geschichte 2, 8A“, die Max probierte, während ich in der Sonne gammelte. Leider hatte er kein Glück und fiel noch einmal ganz am Ende beim letzten Verlängern auf der Sloperrail. Gegen Mittag gings dann weiter ans „Riverbed, 8B“. Den Boulder wollte ich klettern, seitdem ich das erste Mal Dosage 3 gesehen hatte. In der Zwischenzeit war ich natürlich diverse Male im Magic Wood und genauso oft auch am Riverbed, nur dass ich halt nie in der Lage war mehr als 2 Züge am Stück zu klettern.
Aber genug der Retrospektive, ich checkte die Züge und alles fühlte sich deutlich leichter an als vor ein paar Jahren (gut , wäre auch schlimm gewesen wenn nicht).
Züge gecheckt, Zeit für einen ersten Go. Alles lief super und ich staunte nicht schlecht als ich plötzlich die letzte Kante in der Hand hatte. Aufhangeln und fertig dachte ich. Aufhageln, DAB!
Den Baum hätte ich am liebsten ausgerissen, aber ich war auch sicher nicht der Erste dem das passiert ist.
Also nochmal von vorne beginnen. Nachdem ich noch einmal rausgepurzelt bin war der 3. Go dann aber recht solide und ich konnte einen meiner Traumboulder und Nummer 3 von 5 von der Liste streichen 🙂
Direkt danach gings ans Steppenwolf. Griffin hatte freitags bevor der Regen kam eine Plane gespannt, die Schlimmeres verhindern sollte. Der Plan hat auch zu sagen wir 95% Prozent funktioniert. Die Solper waren dann doch etwas feucht und ein Wasserband hat sich über alles gezogen was auf Höhe der Zange lag. Für meine Beta waren das aber nur ein paar Tritte und den Ausstieg habe ich vorsorglich nocheinmal gut eingechalkt und geputzt.
Ohne Erwartungen setzte ich mich hin. Max fragte noch, ob er nicht die Kamera aufbauen solle, aber ich meinte es sei Quatsch den ersten Go zu filmen. Max hielt mit dem Handy trotzdem drauf und deshalb ist auch der Durchstieg im Kasten 🙂 So kann ein Tag laufen. Zweiter Doppel 8B-Tag innnerhalb von 2 Wochen. Damit konnte ich auf jeden Fall leben. Boulder 4 von 5: Check 🙂
Nur die Nummer 5: „One Summer in Paradise, 8B“ wollte nicht mehr klappen. Ich kann einfach mit dem 1-1/2-Fingersteller am Ende nicht viel anfangen und muss von dort die linke Leiste regelrecht anschnappen. Einzeln geht das zwar, aber von unten hat es micht dort dann noch 3 Mal rausgeworfen.
Aber egal, wir haben zwar beide nicht alles gemacht was wir klettern wollten, aber es war definitiv eine geile Zeit, bestes Wetter und was die Ticklisten angeht, denke ich dürfen wir uns auch nicht beschweren 😉