Frühlingsgefühle

Offizielles Felskletter Team des Deutschen Alpenvereins (DAV)

Frühlingsgefühle

Schon länger ist es her, dass ich einen Artikel geschrieben habe. Einerseits liegt dies natürlich daran dass ich vielleicht ein bisschen gemütlich, beziehungsweise faul, in diesen Angelegenheiten bin. Der Hauptgrund war jedoch ein anderer, letztendlich bin ich einfach nichts hochgekommen, was berichtenswert war.

Für diesen Umstand sorgte unter anderem ein lauter Knall im Winter 10/11 bei dem mein Ringband den Geist aufgegeben hat. Meine lebensbejahende Regeneration mit viel Bier, leckerem Essen und Serienschauen hat anschließend den Rest zum völligen Formverlust beigetragen (ja man kann das durchaus auch wortwörtlich auf die Körperform beziehen). Fast ein Jahr dümpelte ich so, mit dem vielen wohlbekannten Kartoffelsacksyndrom, durch die Felsen dieser Welt. Klar gelangen mir auch einige Highlights wie Sunblocker (10-/10) im FJ oder einige Boulder in Südafrika, wie etwa Caroline (7c+).


„Billiard“, fb8A

Mit Billiard (8a trav.) konnte ich diesen Winter mal wieder einen halbwegs schweren Boulder klettern. Doch als die Temperaturen wieder über meinen Komfortbereich von -10° stiegen, fühlte ich mich wieder schwach. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl unter meinen Möglichkeiten zu klettern. Und das macht auf die Dauer keinen Spaß! So beschloss ich dieses Frühjahr radikal durchzugreifen und vor allem mein Gewicht zu optimieren (hat bei mir ein großes Potential). So hieß es für mich erst einmal keine Kohlenhydrate mehr essen, kaum mehr Bierkonsum, fleißig joggen gehen und nebenbei hart trainieren. Da ich sehr gerne Fleisch esse und Salat auch noch halbwegs ok ist, war die Diät zu meistern, doch kein Bier und joggen war natürlich weit weg von meinem Wohlfühllifestyle.

Aber diesmal wollte ich eisern bleiben und mein Comeback starten. Und bald purzelten auch schon die ersten Kilos und die Formkurve ging nach oben (ich fühlte mich sogar einmal in meinem Antiterrain Kletterhalle halbwegs fit). Aber vor allem draußen ging es langsam wieder rund. So konnte ich mit Hilli Billli (kurz) und Hulk schon zwei 7c/+ Boulder am gleichen Tag klettern.


„Hulk“, fb7C

Mein Hauptziel war jedoch Terminator. Diese Linie habe ich in verschiedenen Jahren schon etliche Tage versucht, aber frankentypisch bin ich natürlich noch nicht hochgekommen. Da es leider auch noch Prüfungen gab hieß es für Frieder und mich des Öfteren morgens lernen und mittags/abends noch kurz zum Terminator und hart probieren. Nach ein paar Tagen konnte Frieder den Boulder machen und ein super Projekt war für ihn geklettert. Natürlich musste ich den Boulder nun  noch umso mehr machen und es wurde weiter ans Dach gepilgert. Ein paar Tage später befand auch ich mich am Ende des Boulders und mit schreien und kämpfen konnte ich sogar die Extension noch dranhängen und das Terminatordach komplett bezwingen.


„Terminator“, fb8A+

Geil. Seit 2 Jahren wieder einen 8a+ Boulder gemacht. Und vor allem ein Projekt geklettert, das ich in ehemals fitteren Zeiten schon versucht habe. Die alte Form ist wieder da und es geht immer noch konstant aufwärts.


„Frogger“, fb8A

Bei einem Trip nach Brione konnte ich unter anderem noch Frogger und Pamplemousse klettern (beide ca. 8a). Bei dem 2 stündigen Stop im Avers gelang mir beinahe noch Unendliche Geschichte 2 aber eben nur beinahe. Die Show zeigte hier Paul der zuerst Unendliche Geschichte 1 (8a+) boulderte und anschließend quasi als Bonus noch Unendliche Geschichte 2 drauflegte, so dass sich unser Aversstop mehr als gelohnt hat. Mit solch guten Vibes geht es jetzt weiter vorwärts und ich bin mir sicher, dass dies nicht die einzigen harten Begehungen sind, die das Frühjahr noch zu bieten hat.

SYKED!!!!!!!!!!

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